BIBELWORTE

Gott sagt: 

»Siehe, ich habe dir geboten, 

dass du getrost und unverzagt seist. 

Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; 

denn der Herr, dein Gott, ist mit dir 

in allem, was du tun wirst.«

Josua 1,9

Der Herr ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße

um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen

mein Leben lang, und ich werde bleiben

im Hause des Herrn immerdar.

Psalm 23

Der Herr ist mein Licht und mein Heil;

vor wem sollte ich mich fürchten?

Der Herr ist meines Lebens Kraft;

vor wem sollte mir grauen?

Psalm 27,1

Der Herr ist nahe denen, 

die zerbrochenen Herzens sind, 

und hilft denen, 

die ein zerschlagenes Gemüt haben.

Psalm 34,19

Dennoch bleibe ich stets an dir; 

denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,

du leitest mich nach deinem Rat 

und nimmst mich am Ende mit Ehren an.

Wenn ich nur dich habe, 

so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, 

so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Aus Psalm 73

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.

Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,

und der dich behütet, schläft nicht.

Siehe, der Hüter Israels

schläft noch schlummert nicht.

Der Herr behütet dich;

der Herr ist dein Schatten

über deiner rechten Hand,

dass dich des Tages die Sonne nicht steche

noch der Mond des Nachts.

Der Herr behüte dich vor allem Übel,

er behüte deine Seele.

Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang

von nun an bis in Ewigkeit!

Psalm 121

Herr, du erforschst mich und kennst mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; 

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich 

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, 

das du, Herr, nicht schon wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich 

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, 

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, 

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da; 

bettete ich mich bei den Toten, siehe,
so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte 

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen 

und deine Rechte mich halten. […]

Denn du hast meine Nieren bereitet 

und hast mich gebildet im Mutterleibe. 

Ich danke dir dafür, 

dass ich wunderbar gemacht bin; 

wunderbar sind deine Werke; 

das erkennt meine Seele. […] 

Deine Augen sahen mich, 

da ich noch nicht bereitet war, 

und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, 

die noch werden sollten 

und von denen keiner da war. […]

Erforsche mich, Gott, 

und erkenne mein Herz; 

prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine.

Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, 

und leite mich auf ewigem Wege.

Aus Psalm 139

Gott sagt:

»Aber die auf den Herrn harren, 

kriegen neue Kraft, 

dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, 

dass sie laufen und nicht matt werden, 

dass sie wandeln und nicht müde werden.«

Jesaja 40,31

Gott sagt:

»Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; 

weiche nicht, denn ich bin dein Gott. 

Ich stärke dich, 

ich helfe dir auch, 

ich halte dich 

durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.«

Jesaja 41,10

Gott sagt:

»Fürchte dich nicht,

denn ich habe dich erlöst;

ich habe dich bei deinem Namen gerufen:

du bist mein!«

Jesaja 43,1

Herr, 

du bist meine Stärke und Kraft 

und meine Zuflucht in der Not.

Jeremia 16,9

Gott sagt: 

»Ich habe dich je und je geliebt, 

darum habe ich dich zu mir gezogen 

aus lauter Güte.«

Jeremia 31,3

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft 

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Nach Matthäus 6,9–13

Jesus sagt:

»Kommt her zu mir, alle, 

die ihr mühselig und beladen seid;

ich will euch erquicken.«

Matthäus 11,28

Jesus sagt:

»Wo zwei oder drei 

versammelt sind in meinem Namen, 

da bin ich mitten unter ihnen.«

Matthäus 18,20

Jesus sagt: 

»Siehe, ich bin bei euch alle Tage

bis an der Welt Ende.«

Matthäus 28,20

Gott hat die Welt so sehr geliebt,

dass er seinen einzigen Sohn gab,

damit jeder, der an ihn glaubt, 

nicht verloren geht,

sondern das ewige Leben hat.

Johannes 3,16

Jesus sagt:

»Ich bin das Licht der Welt.

Wer mir nachfolgt,

der wird nicht wandeln in der Finsternis,

sondern wird das Licht des Lebens haben.«

Johannes 8,12

Jesus sagt:

»Ich bin der gute Hirte. 

Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. […] 

Ich bin der gute Hirte 

und kenne die Meinen 

und die Meinen kennen mich, 

wie mich mein Vater kennt; 

und ich kenne den Vater. 

Und ich lasse mein Leben für die Schafe. […]

Meine Schafe hören meine Stimme, 

und ich kenne sie und sie folgen mir; 

und ich gebe ihnen das ewige Leben, 

und sie werden nimmermehr umkommen, 

und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.«

Aus Johannes 10

Jesus sagt:

»Ich bin die Auferstehung und das Leben.

Wer an mich glaubt, der wird leben, 

selbst wenn er stirbt;

und jeder, der lebt und an mich glaubt,

wird nicht sterben in Ewigkeit.«

Johannes 11,25f

Jesus sagt:

»Euer Herz erschrecke nicht! 

Glaubt an Gott und glaubt an mich! 

In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.

Wenn’s nicht so wäre, 

hätte ich dann zu euch gesagt: 

Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? […]

Ich bin der Weg und die Wahrheit 

und das Leben; 

niemand kommt zum Vater 

denn durch mich.«

Aus Johannes 14

Jesus sagt: 

»In der Welt habt ihr Angst; 

aber seid getrost, 

ich habe die Welt überwunden.«

Johannes 16,33

»Denn ich bin gewiss, 

dass weder Tod noch Leben,

weder Engel noch Mächte noch Gewalten,

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,

weder Hohes noch Tiefes 

noch irgendeine andere Kreatur 

uns scheiden kann von der Liebe Gottes,

die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.«

Römerbrief 8,38f

»Alle eure Sorge werft auf ihn;

denn er sorgt für euch.«

1. Petrusbrief 5,7

Jesus sagt:

»Fürchte dich nicht!

Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige

Ich war tot, und siehe, 

ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit

und habe die Schlüssel des Todes und der Totenwelt.«

Offenbarung 1,17f

Jesus sagt: 

»Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. 

Wenn jemand meine Stimme hören wird 

und die Tür auftun, 

zu dem werde ich hineingehen 

und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir!

Offenbarung 3,20

»Und ich sah einen neuen Himmel 

und eine neue Erde;

denn der erste Himmel

und die erste Erde sind vergangen, 

und das Meer ist nicht mehr.

Und ich sah die heilige Stadt, 

das neue Jerusalem

von Gott aus dem Himmel herabkommen,

bereitet wie eine geschmückte Braut 

für ihren Mann.

Und ich hörte eine große Stimme

von dem Thron her, die sprach:

›Siehe da, 

die Hütte Gottes bei den Menschen!

Und er wird bei ihnen wohnen,

und sie werden seine Völker sein,

und er selbst, Gott mit ihnen, 

wird ihr Gott sein;

und Gott wird abwischen 

alle Tränen von ihren Augen,

und der Tod wird nicht mehr sein,

noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein,

denn das Erste ist vergangen.‹

Und der auf dem Thron saß, sprach:

›Siehe, ich mache alles neu!‹«

Offenbarung 21,1–5

GEDICHTE UND GEBETE

Von guten Mächten treu und still umgeben,

behütet und getröstet wunderbar,

so will ich diese Tage mit euch leben

und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das Alte unsre Herzen quälen,

noch drückt uns böser Tage schwere Last.

Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen

das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern,

des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand.

so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

aus deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken

an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

dann woll’n wir des Vergangenen gedenken,

und dann gehört dir unser Leben ganz.

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,

die du in unsre Dunkelheit gebracht,

führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

so lass uns hören jenen vollen Klang

der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

all deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist mit uns am Abend und am Morgen

und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer
(E. Bethge [Hg.] Dietrich Bonhoeffer. Widerstand und Ergebung)

Gott, 

zu dir rufe ich in der Frühe des Tages.

Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln zu dir;

ich kann es nicht allein.

In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht; 

ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; 

ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe; 

ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede; 

in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld; 

ich verstehe deine Wege nicht, aber du weisst den Weg für mich.

Vater im Himmel, 

Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, 

Lob und Dank sei dir für den neuen Tag. 

Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben.

Du hast mir viel Gutes erwiesen, 

lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.

Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann.

Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

Herr, was dieser Tag auch bringt, dein Name sei gelobt! 

Amen.

Dietrich Bonhoeffer

Herr, mein Gott, 

ich danke dir, 

dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast.

Ich danke dir, 

dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.

Deine Hand war über mir 

und hat mich behütet und bewahrt.

Vergib allen Kleinglauben 

und alles Unrecht dieses Tages 

und hilf, dass ich allen vergebe, 

die mir Unrecht getan haben.

Lass mich in Frieden unter deinem Schutz schlafen 

und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.

Ich befehle dir die Meinen, 

ich befehle dir dieses Haus,

ich befehle dir meinen Leib und meine Seele.

Gott, dein heiliger Name sei gelobt. 

Amen.

Dietrich Bonhoeffer

Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt

der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt.

Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn,

der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

Mach End, o Herr, mach Ende mit aller unsrer Not;

stärk unsre Füß und Hände und lass bis in den Tod

uns allzeit deiner Pflege und Treu empfohlen sein,

so gehen unsre Wege gewiss zum Himmel ein.

Paul Gerhardt

Erscheinen meines Gottes Wege
mir seltsam, rätselhaft und schwer,
und gehn die Wünsche, die ich hege,
still unter in der Sorgen Meer.

Will trüb und schwer der Tag verrinnen,
der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
so darf ich mich auf eins besinnen:
dass Gott nie einen Fehler macht.

Wenn über ungelösten Fragen
mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen,
weil sich der Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen
in Gottes Hände legen sacht
und leise sprechen unter Tränen:
dass Gott nie einen Fehler macht.

Drum still mein Herz und lass vergehen,
was irdisch und vergänglich heißt,
im Lichte droben wirst du sehen,
dass gut die Wege, die er weist.

Und müsstest du dein Liebstes missen,
ja gings durch kalte, finstre Nacht,
halt fest an diesem sel’gen Wissen:
dass Gott nie einen Fehler macht!

Herbert Sack
1943 in Stalingrad gedichtet

So nimm denn meine Hände und führe mich

bis an mein selig Ende und ewiglich.

Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt:

Wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.

In dein Erbarmen hülle mein schwaches Herz

und mach es gänzlich stille in Freud und Schmerz.

Las ruhn zu deinen Fußen dein armes Kind:

Es will die Augen schließen und glauben blind.

Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht.

du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht;

so nimm denn meine Hände und führe mich

bis an mein selig Ende und ewiglich.

Julie Hausmann

In den Tiefen, die kein Trost erreicht,

lass doch deine Treue mich erreichen.

In den Nächten, wo der Glaube weicht,

lass nicht deine Gnade von mir weichen.

Auf dem Weg, den keiner mit mir geht,

wenn zum Beten die Gedanken schwinden.

wenn mich kalt die Finsternis umweht,

wollest du in meiner Not mich finden.

Wenn die Seele wie ein irres Licht

flackert zwischen Werden und Vergehen,

wenn es mir an Trost und Rat gebricht,

wollest du an meiner Seite stehen.

Wenn ich deine Hand nicht fassen kann,

nimm die meine du in deine Hände,

nimm dich meiner Seele gnädig an,

führe mich zu einem guten Ende.

Justus Delbrück
(Du hast mich heimgesucht bei Nacht)

Nun sich der Tag geendet,

mein Herz zu dir sich wendet
und danket inniglich.
Dein holdes Angesichte
zum Segen auf mich richte,
erleuchte und entzünde mich!

Die Zeit ist wie verschenket,
drin man nicht dein gedenket,
da hat man’s nirgend gut;
weil du uns Herz und Leben
allein für dich geben,
das Herz allein in dir auch ruht.

Ich schließe mich aufs Neue
in deine Vatertreue
und Schutz und Herze ein.
der Finsternis Geschäfte
und alle bösen Kräfte
vertreibe durch dein Nahesein!

Dass du mich stets umgibest,
dass du mich herzlich liebest
und rufst zu dir hinein,
dass du vergnügst alleine
so wesentlich, so reine,
lass früh und spät mir wichtig sein!

Ein Tag, der sagt dem andern,
mein Leben sei ein Wandern
zur großen Ewigkeit.
O Ewigkeit, so schöne,
mein Herz an dich gewöhne,
mein Heim ist nicht in dieser Zeit!

Gerhard Tersteegen